Der Ruf nach Ressourcenschonung und konsequenter Reduzierung der Emissionen wird aufgrund der globalen Erderwärmung immer lauter. Geht es darum, die Klimaziele in absehbarer Zukunft zu erreichen, sind erneuerbare Energien unverzichtbar. Vor diesem Hintergrund kommt es zu einer steigenden Nachfrage nach Solar- und Windenergie. Die Märkte spiegeln diese Entwicklung eindrucksvoll wider: Im ersten Halbjahr 2019 stammte bereits 47 Prozent des deutschen Stroms aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse. In den USA lieferten erneuerbare Energien erstmals im April mehr Elektrizität als Kohle: 23 Prozent des produzierten Stroms kam aus erneuerbaren Quellen, vor allem aus Wasser- und Windkraft – nur rund ein Fünftel aus dem fossiler Energieträger.
Flankiert wird dieser Prozess nicht nur vom politischen Umfeld für die erneuerbaren Energien. Gleichzeitig sind nach Daten von Bloomberg New Energy Finance die Kosten für neue Windkraft- und Solaranlagen im industriellen Maßstab zwischenzeitlich so weit gesunken, dass sie ohne Subventionen mit den Kosten für Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke konkurrieren können.
Höhere Performance des RENIXX-World im Vergleich zum MSCI World
Während in Deutschland Bürgerproteste und lange Behördenverfahren für eine Stagnation in der Windbranche sorgen, hat sich die weltweit installierte Windenergie-Leistung zwischen den Jahren 2008 und 2018, von 120 auf 591 Gigawatt nahezu verfünffacht. Mit Blick auf die globalen Windmärkte sind die Absatzaussichten sehr positiv. Die Windbranche ist ein stark konsolidierter Sektor mit einem gesunden Wettbewerbsumfeld, in dem langfristige und margenstarke Dienstleistungsaufträge einen wesentlichen Teil des Ergebnisses ausmachen.
Das globale Marktbarometer für erneuerbare Energien, der Renewable Energy Industrial Index, hat im Dezember den höchsten Stand seit August 2010 erreicht. Er spiegelt die 30 weltweit größten Vertreter dieses Sektors nach Marktkapitalisierung wider. Zwischen Januar und Mitte Dezember 2019 belief sich das Plus des in Kurzform als „RENIXX-World“ bekannten Index auf rund 55 Prozent. Der S&P Global Clean Energy gewann in diesem Zeitraum rund 40 Prozent an Wert und schnitt damit deutlich besser ab als der Weltaktienindex MSCI World, der um 27 Prozent zulegte.
Verschiedene Faktoren sprechen für eine Fortsetzung dieses Trends. Viele Geschäftsmodelle sind mittlerweile etabliert und konkurrenzfähig. Zudem hat die breite Umsetzung von Energiesparmaßnahmen begonnen, so dass die Gewinne vieler Firmen überproportional anziehen. Indes sind die Bewertungen kaum gestiegen, da viele Anleger den Sektor Erneuerbare Energien angesichts schlechter Erfahrungen der vergangenen Jahre noch meiden.